Karate ist weit mehr als nur eine Kampfkunst – es ist eine Lebensphilosophie, die Disziplin, Respekt und ständiges Streben nach Perfektion vereint. In diesem Sinne war der Besuch von Kanazawa Fumitoshi Sensei (6. Dan) aus dem Honbu Dojo in Japan ein besonderes Ereignis, das Karatekas aus verschiedenen Dojos zusammenführte. 16 Tage voller intensiven Trainings und wertvoller Erfahrungen prägten die Teilnehmer und hinterließen einen bleibenden Eindruck.
Eine Reise zu den Wurzeln des Karate
Der jährliche Besuch von Kanazawa sensei ist weit mehr als ein gewöhnlicher Lehrgang. Er ist eine Gelegenheit, tief in die Traditionen und Prinzipien des Karate einzutauchen und von einem Sensei zu lernen, der die Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft verkörpert. Der Auftakt in Graz begann mit einem großen Lehrgang am Samstag, gefolgt von einem exklusiven Oberstufentraining am Sonntag. Vier Mitglieder unseres Dojos nahmen die Reise auf sich, um sich bereits früh auf die kommenden Wochen einzustimmen.
Der Weg der kontinuierlichen Verbesserung
In der ersten Woche führte Kanazawa Sensei Abendtrainings in verschiedenen Dojos durch. Innsbruck, Linz, Pfaffstätten, Wien und Rechnitz waren die Stationen, an denen er seine tiefgehenden Einblicke in Kihon, Kata und Kumite vermittelte. Die Einheiten forderten die Teilnehmer heraus, über ihre Grenzen hinauszuwachsen und ihre Technik mit einem neuen Bewusstsein zu schärfen.
Ein Höhepunkt dieser Reise war der Bundeslehrgang in Ried, der mit 200 Teilnehmern eine beeindruckende Resonanz fand. Hier zeigte sich, wie groß das Interesse an authentischem Karate ist und welche Bedeutung die Vermittlung traditioneller Werte auch in der modernen Welt hat. Unser Dojo war mit 15 Mitgliedern aus St. Georgen stark vertreten und konnte wertvolle Impulse für das weitere Training mitnehmen.
Leidenschaft und Hingabe – Die zweite Woche
Nach dem Bundeslehrgang setzte Kanazawa Sensei seine Reise fort und besuchte die westlichen Dojos in Salzburg, Braunau, St. Georgen, Henndorf und Haag. Diese zweite Woche vertiefte die in der ersten Woche gewonnenen Erkenntnisse und bot den Karatekas eine weitere Gelegenheit, ihre Fähigkeiten unter seiner Anleitung zu verfeinern. Der krönende Abschluss war ein großer Lehrgang in Henndorf, an dem 150 Karatekas teilnahmen, sowie ein bedeutender Dan-Lehrgang. Hier konnten sich die fortgeschrittenen Karatekas intensiv mit den anspruchsvollen Inhalten des Dan-Trainings auseinandersetzen. Besonders erfreulich war der Erfolg von Jana und Linda, die ihre Violettgurtprüfung bestanden.
Die Essenz des Karate – Lernen ohne Grenzen
Neben technischen Feinheiten lehrte Kanazawa Sensei eine der wichtigsten Lektionen im Karate: die Bedeutung eines präzisen Kihon-Trainings. Durch akribische Grundschule wird die Basis geschaffen, die sich in Kata (Formenlauf) und Kumite (Freikampf) widerspiegelt. Besonders betonte Kanazawa sensei die Technik des ansatzlosen Angriffs, die es ermöglicht, die eigene Reichweite zu maximieren und sich im Kampf einen entscheidenden Vorteil zu verschaffen.
Ein Blick in die Zukunft
Die intensiven Trainingswochen hinterließen nicht nur physische Fortschritte, sondern auch eine tiefere Wertschätzung für die Kunst des Karate. Die Möglichkeit, von einem Sensei dieser Klasse zu lernen, ist eine Bereicherung, die weit über das Dojo hinausgeht. Mit großer Vorfreude blicken wir bereits auf das Gasshuku im Burgenland, wo wir Kanazawa Fumitoshi Sensei erneut treffen und unsere Reise im Karate fortsetzen werden.
15 Teilnehmer aus St. Georgen beim Bundeslehrgang in Ried