Seit mehreren Jahren veranstaltet das Dojo Aarau einen mehrtägigen Lehrgang zu Ehren unseres verstorbenen Bundestrainers Norio Kawasoe shihan. Dieses Jahr jährte sich sein Todestag zum zehnten Mal. Aus diesem Grund fand anfangs Dezember ein Kawasoe Shihan Memorial Training 2023 und damit verbunden das 45-jährige Jubiläum des Shin Gi Tai Karate-do Aarau statt. Aber nicht nur der Jubiläumsanlass, sondern auch das hochkarätige Instruktorenteam lockte uns in die Schweiz. Insgesamt 14 Karateka aus Österreich reisten mit Auto und Zug nach Aarau, wo wir ein kleines Haus für uns alleine bezogen. Die Lage unserer Wohnung in Gehdistanz zur Trainingshalle und in Reichweite von Lebensmittelgeschäften bot auch eine ideale Trainingsumgebung.
Zum Training selbst. Über das Wochenende verteilt hatten wir 10 Einheiten à 45 Minuten. Aufgeteilt in 5 Gruppen, abwechselnd mit jeweils einem der 5 verschiedenen Trainer: Nobuaki Kanazawa kancho (8. Dan) und seine Tochter Hiyori Kanazawa sensei (4. Dan) aus Japan, Rikuta Koga shihan (9. Dan) und Toni Racca sensei (8. Dan) aus der Schweiz und Eugen Landgraf sensei (8. Dan) aus Deutschland. Dieser Wechsel der Trainingsstile und -inhalte war sehr interessant und lehrreich.
Der Samstagabend war dem Ausrichter des Lehrgangs vorbehalten. Das Dojo Shin Gi Tai Karate-do Aarau feierte sein 45-jähriges Bestehen. Bei einem Sektempfang erläuterte der Dojo-Gründer und heutige Dojo-Leiter Toni Racca zusammen mit Rikuta Koga shihan die Geschichte des Vereins und die Gründung des Schweizerischen Dachverbandes SKISF. Es folgte ein 3-Gänge-Menü und Gespräche mit bekannten Schweizer Freunden. Umrahmt wurde das Ganze von einer Trommelgruppe, die traditionelle japanische Stücke vortrug.
Nach dem Vormittagstraining am Sonntag traten wir die Heimreise an. Wegen des starken Schneefalls gab es schon seit Tagen Unwetterwarnungen. Trotzdem wollten wir das Grab unseres ehemaligen Bundestrainers besuchen. So machten wir noch einen kurzen Abstecher nach Götzis in Vorarlberg, um ein paar Minuten an der letzten Ruhestätte unseres „Sensei“ zu verweilen. Dieser Besuch war für uns eine bewegende und bedeutungsvolle Erfahrung.
